In zahlreichen Ländern der Welt steigt die Zahl der Masernfälle. Experten von UNICEF sprechen von einem dramatischen Trend – und erinnern an die Impfung gegen die Erkrankung.
Masern sind ansteckender als Ebola. Ohne Impfschutz gibt es keine spezielle Behandlungsmethode. Das Kinderhilfswerk UNICEF schlägt jetzt Alarm: 2018 hätten 98 Länder der Welt einen Anstieg von Masernfällen gemeldet.
Allein zehn Länder, angeführt von der Ukraine, seien für 74 Prozent des gesamten Anstiegs von Maserninfektionen verantwortlich. Dieser Trend setzt sich dramatisch fort: Die Ukraine beispielsweise meldete allein in den ersten zwei Monaten dieses Jahres 24.000 neue Fälle. Im gesamten Jahr 2018 waren es in der Ukraine 35.000 gewesen.
Verheerende Folgen
UNICEF spricht von einem dramatischen Weckruf. Es gebe eine sichere, kostengünstige und effektive Impfung gegen die Erkrankung. Das Impfmittel habe Jahr für Jahr seit jetzt zwei Jahrzehnten eine Million Menschenleben gerettet. Der jetzige Anstieg in besonders zehn Ländern werde verheerende Folgen haben.
Neben der Ukraine meldeten auch Brasilien, die Philippinen, der Jemen, Venezuela, der Sudan aber auch Frankreich eine massive Zunahme von Masernfällen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte einst das Ziel ausgegeben, Masern weltweit bis 2020 auszurotten. Die steigenden Fallzahlen machen das wohl unmöglich.
In der Annahme, Masern seien keine Gefahr mehr, würden viele Eltern laut WHO leichtsinnig und in der Folge auf eine Impfung ihrer Kinder verzichten. Eine Infektion geht mit Hautrötungen und Fieber einher. In einigen Fällen können Lungen- und Hirnhautentzündungen auftreten.
Besonders gefährdet sind ungeimpfte Kinder unter zwei Jahren. 2017 waren Schätzungen der WHO zufolge 110.000 Menschen an Masern gestorben. 6,7 Millionen Menschen waren erkrankt.
Quelle:Georg Schwarte, ARD-Studio New York https://www.tagesschau.de/ausland/masern-117.html –